Das ergonomische Büro
Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein wichtiges Thema für moderne Unternehmen. Wie aber sieht ein ergonomisches Büro aus? Der Bürozeit-Blog klärt auf.
Das kleine Wort ‚Ergonomie’ hat in den letzten Jahren eine große Bedeutung gewonnen und ist aus dem modernen Sprachgebrauch kaum noch wegzudenken. Mit dem Begriff ‚ergonomisch’ wird inzwischen sogar für Kartoffelschäler und Dosenöffner geworben. Ergonomisch klingt gut, aber was bedeutet es eigentlich genau?
Ergonomie setzt sich aus dem altgriechischen ergon „Arbeit“, „Werk“ und nomos „Regel“, „Gesetz“ zusammen. Die Ergonomie beschäftigt sich mit den Gesetzmäßigkeiten menschlicher Arbeit und hat zum Ziel, dass sich Produkte händelbar und komfortabel nutzen lassen.
In der Arbeitswelt wird der ‚Ergonomie’ eine besondere und wichtige Rolle zugesprochen. Ergonomie am Arbeitsplatz soll effizientes, konzentriertes, gesundes und sicheres Arbeiten gewährleisen. Unergonomische Arbeitsplätze führen u.a. zu Rücken- und Nackenschmerzen, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Müdigkeit und sie können sich sogar negativ auf unsere Psyche auswirken. Daraus folgen neben den Schmerzen, Arbeitsausfälle und horrende Kosten für das Gesundheitssystem. Über ergonomische Teilbereiche haben wir schon berichtet und möchten hier das ergonomischen Büro in seiner Gesamtheit vorstellen.
Bei Ergonomie am Arbeitsplatz assoziieren viele erst einmal den Bürodrehstuhl und das völlig zu Recht. Der moderne Mensch sitzt in seinem Arbeitsleben 80000 Stunden. Auch außerhalb der Arbeit findet unser Leben hauptsächlich im Sitzen statt. Somit ist ein ergonomischer Bürodrehstuhl das Basisteil eines ergonomischen Arbeitsplatzes.
Wie ein Stuhl nicht gleich ein Stuhl ist, ist ein Tisch nicht gleich ein Tisch. Ein ergonomischer Arbeitstisch zeichnet sich dadurch aus, dass er höhenverstellbar ist. Bei großen Menschen muss die Arbeitsplatte höher eingestellt sein, als bei kleineren Menschen. Steh-Sitz-Arbeitsplätze bringen Bewegung in den Arbeitsalltag. Bei solchen Tischen fährt die Arbeitsplatte soweit nach oben, dass man auch mal bequem im Stehen arbeiten kann. In Skandinavien wird schon fleißig zwischen sitzender und stehender Arbeitsposition gewechselt. Dort finden sich Steh-Sitz-Arbeitsplätze an mehr als der Hälfte aller neuen Büroarbeitsplätze.
Auch das Licht hat seinen Anteil am ergonomischen Büro. Licht ist elementar. Ohne Licht können wir schlecht sehen; ohne Licht gäbe es keine Photosynthese und keinen Sauerstoff; ohne Licht wäre Leben kaum möglich. Noch vor 100 Jahren haben sich die Menschen hauptsächlich draußen am Licht aufgehalten. Heute sitzen wir in geschlossenen Räumen und verbringen nur noch 10% unserer Zeit im Freien. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Arbeitsplätze optimal ausgeleuchtet sind. Alter und Aufgabe des Nutzers bringen andere Anforderungen ans Licht mit sich. Eine ältere Person braucht fünf bis sechs Mal so viel Licht, um lesen und schreiben zu können, wie jemand, der Anfang 20 ist. Auch muss die Beleuchtung am körperlichen Arbeitsfeld angepasst sein. Bei einer Lichtmessung können wir feststellen, ob ein Arbeitsplatz ausreichend ausgeleuchtet ist und sind in der Lage, die Lichtsituation individuell zu verbessern.
Ein weiterer Aspekt des ergonomischen Büros ist die Akustik. In der modernen Architektur finden sich viele schallharte Materialien wie Glas, Stahl und Beton. Auch in offenen Bürolandschaften entsteht oft Lärmstress. Die Kommunikations- und Akustiksituation können wir mit schalldämpfenden Maßnahmen verbessern. Lösungen können schallabsorbierende Flächen an Wänden und Decken sein oder spezielle, in den Büromöbeln integrierte Absorber. Auch eine Raumgliederung durch akustikverbessernde Stauraumkomponenten, Stellwände oder hocheffiziente Schallschirme korrigiert die akustische Situation deutlich.
Als Beratungs- und Planungsunternehmen für Büro- und Objekteinrichtung ist Gesundheit im Büro für uns ein wichtiges Thema. Mit unseren Sitz- und Ergonomieschulungen gehen wir in Unternehmen. Ziel einer Sitzschulung ist, dass der Mitarbeiter alle Funktionen des Bürostuhls kennen lernt und weiß, wie er sich individuell anpassen lässt. Die Ergonomieschulung umfasst den ganzen Arbeitsplatz. Bürostuhl, Tisch, Computermonitor und Beleuchtung werden überprüft und an die Bedürfnisse des jeweiligen Mitarbeiters angepasst.
Mit ‚Humen’, einem Softwareunterstütztem Ergonomie-Analyse-Verfahren, können wir das Sitzverhalten am Arbeitsplatz analysieren, visualisieren und auswerten. Mit der Dokumentation durch ‚Humen’ kommt ein Unternehmen der gesetzlichen Pflicht nach Beurteilung der Gefährdungspotenziale am Büroarbeitsplatz, die der Gesetzgeber in der Arbeitsstättenverordnung festgeschrieben hat, nach. Oft können schon kleine Anpassungen am Büromöbel die Arbeitssituation verbessern.
Die Arbeitsplätze in einem Unternehmen ergonomisch zu gestalten ist eine lohnende Investition in die Zukunft. Beschwerden, chronische Krankheiten und Arbeitsausfällen wird vorgebeugt und gleichzeitig steigt die Konzentration und Motivation.
Wir beraten Sie bei allen Fragen ums ergonomische Büro und gestalten Ihre Arbeitsplätze sicher für die Zukunft.
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