Zukunftsstrategie Vernetzung
Neue Perspektiven gewinnen und von einander profitieren. Co-Working-Spaces bringen Kreative und Kulturschaffende zusammen, aber wie gelingt Unternehmen der Austausch? Ein Blick auf Vernetzungsstrategien für Unternehmen.
Kleine und mittlere Unternehmen haben es heute oft schwer, auf sich aufmerksam zu machen. Die Angebots- und Dienstleistungspalette in der Auftraggeber wählen können, ist so groß wie nie. Der Preisdruck steigt stetig. Alte Werbekonzepte haben ausgedient. Flyer, Broschüren und Newsletter landen schnell im Papierkorb, Kaltakquise ist für Unternehmen kostspielig und zeitaufwendig und führt oft nicht zum erhofften Effekt: Das Produkt oder die Dienstleistung im richtigen Licht zu präsentieren und letztlich zu verkaufen.
Gemeinsam Arbeiten
In der Kreativbranche sind in den letzten Jahren in Großstädten neben Bürogemeinschaften auch unzählige Co-Working-Spaces entstanden. Oft arbeiten Kreative alleine und versumpfen Phasenweise immer wieder in den eigenen Gedankenteufelskreisen. Kontakt und Input fehlen. Bürogemeinschaften und Co-Working-Spaces wirken entgegen und funktionieren wie Ballungsräume, in denen gearbeitet werden kann. Je nach Konzept kann man sich Stunden-, Tage- oder Monatsweise einmieten. Die Kreativen kommen so aus ihrem Einsiedlerdasein raus und vom heimischen Küchentisch weg. Co-Working-Spaces sind im besten Fall nicht nur ein Mittel gegen Vereinsamung, sie bringen durch den Kontakt zu anderen Kreativen neben Input, Inspiration und neuen Ideen auch Aufträge. Der Webdesigner braucht einen Texter, der Booker einen Fotografen, A kennt B, man entwickelt zusammen Projekte.
Inspiration gesucht
Ähnlich wie den Kreativen geht es auch vielen kleineren Unternehmen. Um Produkte und Dienstleistungen entwickeln zu können, neue Perspektiven einzunehmen und andere Wege zu gehen, brauchen auch sie Input von Außen.
Manchmal helfen schon die klassischen Netzwerktreffen oder Businessclubs, in denen eine Branche zusammen kommt oder man sich Branchenübergreifend trifft und talked.
Manchmal bringen festere Strukturen ein Unternehmen nach vorn. Statt Bürogemeinschaften zu gründen, können Unternehmen zum Beispiel Arbeitsgruppen bilden und sich mit anderen Unternehmen zusammen tun, die etwa die selben Zielgruppen haben. So können gemeinsame Projekte entwickelt werden, oder man holt sich gegenseitig bei Aufträgen ins Boot. ALLTEC Bürokonzept hat sich 2011 mit den Firmen einfach Leben retten und den Wohlfühlern zusammengetan. Gemeinsam besetzen sie das Feld der betrieblichen Gesundheitsförderung, laden zu Veranstaltungen ein und teilen ihr Netzwerk.
Die Arbeitswelt verändert sich rasant und auch die Finanzkrise hat viele Unternehmen in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Petra Wirth von ALLTEC Bürokonzept sieht es positiv. „Was Krisen auch ermöglichen“, sagt sie, „sind Veränderungsprozesse. Uns mit anderen Unternehmen stärker zu vernetzen, uns auszutauschen und neue Schwerpunkte in unserer Arbeit zu setzen, bereichert.“